Wickeln eines Knäuels mit dem Wickeldorn

Knäuel haben gegenüber Strängen den Vorteil, dass man sie einfacher lagern kann, denn der faden kann sich nicht verheddern. Außerdem lässt er sich beim Verarbeiten leichter abwickeln. Fast jeder kennt die Methode einen Knäuel von Hand zu wickeln, indem man durch das Zusammenknüllen oder -wickeln von ein wenig Garn einen Kern schafft, um den dann der Rest des Garnes gewickelt wird. Nachteil dieser ohne Hilfsmittel erstellten Knäuel ist, dass man den faden nur von außen abwickeln kann und dass sie dazu neigen wegzurollen, wenn man rasch Faden nachholt.

Anders verhält es sich bei Knäuel die über einen Wickeldorn (auch Nøstepinne genannt) gewickelt wurden. Diese Knäuel rollen nicht so leicht davon, da sie eine abgeflachte Standfläche haben und lassen sich von innen heraus abwickeln, bei Bedarf auch gleichzeitig von innen und außen.

Wickeldorne gibt es im Fachhandel zu kaufen. Sie sind nichts anderes als leicht konische Holzstäbe, oft mit einem kleinen Schlitz am oberen Ende, in den man den Fadenanfang einhängen kann. 


hölzerner Wickeldorn

Als Behelfs-Wickeldorn kann man aber auch ganz banale Gegenstände, wie die Pappröhre aus dem inneren einer Rolle Alufolie (muss stabil sein, keine dünne Pappe wie bei Küchenpapier), einen Hammer- oder Besenstiel verwenden. Man kann sich auch einfach mit einem Stück Rundholz aus dem Baumarkt behelfen, Hauptsache das Teil ist rund und hat den passenden Durchmesser. Welcher Durchmesser passend ist hängt vom eigenen Geschmack und der zu wickelnden Garnmenge ab. Mit einem Schaftdurchmesser von 3,5 – 5 cm war ich bisher gut bedient.


Behelfs-Wickeldorn aus der Pappröhre auf die Alufolie aufgewickelt ist.

 

 1. Schritt: Der Anfang

Gekaufte Nøstepinnen haben am oberen Ende des Schaftes manchmal Einkerbungen oder Schlitze, in denen man den Anfang des Fadens einhängen kann. Ist solch eine Hilfe nicht vorhanden, so legt man das Fadenende einfach am Stab hinunter zum Griff und hält es zusammen mit dem Wickeldorn fest.



Der Anfang

 Dann wickelt man den faden einige Male waagrecht um den Dorn. Diese Wicklungen bilden später sozusagen den Kern des Knäuels. Man sollte eine Länge von ca. 2-3 cm schön Dicht auf diese Art und Weise umwickeln.



waagrechte Wicklungen

 

 2. Schritt: Das Wickeln

Nach den Kernwicklungen beginnt man den faden diagonal zu den bisherigen Wicklungen zu legen. Man führ ihn von der Untersten Wicklung schräg zur obersten und dann wieder zurück, dabei den Wickeldorn immer etwas drehen.




diagonale Wicklungen

So wickelt man weiter, bis das Garn fast völlig aufgewickelt ist. Dadurch entsteht ein Garnball um den Wickeldorn herum.

 

3. Schritt: Das Ende

Den letzten Rest des Garnes wieder ein paar mal waagrecht um den Knäuel wickeln und das Ende in den waagrechten Wicklungen feststecken.



Die letzten Wicklung (wieder waagrecht)


Feststecken des Fadenendes.

 

4. Schritt: Das Abnehmen

Zu guter letzt den Anfangsfaden auslassen und den Knäuel einfach nach oben vom Wickeldorn herunter schieben. Bei geraden Stäben ist das etwas mühsamer, bei konisch zulaufenden Stäben rutscht der Knäuel ganz leicht herunter.


Abnehmen des Knäuels

Den Fadenanfang einfach in das innere des Knäuels stecken, von dort kann man ihn später leicht herausziehen um den Knäuel von innen abzuwickeln.

Fertig ist ein von innen abwickelbarer, sauberer Knäuel

 
über ein
e Nøstepinne gewickelter Knäuel von der Seite (links) und von oben (rechts)

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