Wirtel (= Wirtelstein/ Wörtel)
Die Wirtel ist ein wichtiger Bestandteil vieler Spindeln. Manche Völker haben mit einer Spindel gesponnen, die nur aus einer Wirtel, meist einem Stein bestand. Um diesen wurde der Vorfaden gelegt und festgebunden, dann werden diese Spinnsteine als Fallspindeln betrieben.
Allerdings gibt es auch Spindeln die keine Wirtel haben (z.B. Ast-/ Stäbchenspindeln)
Die Wirtel sorgt dafür, dass die Spindel in Schwung kommt uns sich so lange wie möglich gleichmäßig dreht. Sie ist sozusagen das „Schwungrad“ der Handspindel.
Je schwerer die Wirtel und je weiter Ihr Schwerpunkt vom Spinnstab entfernt ist, desto länger und ruhiger dreht sich die Spindel. Allerdings besteht bei zu schweren Wirtel die Gefahr, dass der gesponnene faden durch das Gewicht der Spindel reißt, daher sollte man immer ein zur Garnstärke passendes Geicht auswählen. Ideale Laufeigenschaften haben Wirteln, die am Rand dicker sind als zur Mitte hin. Gerade bei modernen Spindeln findet man daher oft durchbrochene Wirteln oder regelrechte Speichenräder.
Wirteln gibt es aus ganz verschiedenen Materialien. Sie sind meist aus Holz oder Ton, können aber auch aus Stein, Bein, Knochen, Glas oder anderen Materialien angefertigt werden.
Wirteln sind meist tellerförmig (=Tellerspindel) oder halbkugelförmig, können aber auch linsen- oder kugelförmig, in seltenen Fällen sogar mehreckig sein.
Bei Kreuzspindeln besteht die Wirtel aus Stäben, die kreuzförmig in den Spinnstab eingesteckt werden.
Manche Wirteln sind fest mit dem Spinnstab verbunden, andere lassen sich abnehmen und bei Bedarf austauschen.
Welche Art von Wirtel man wählt hängt von der Spinntechnik und den eigenen Vorlieben ab.